In unseren Flitterwochen ging es nach Südafrika: von Kapstadt bis zum Krüger Nationalpark. Auf dem Weg dort hin wollten wir natürlich auch Lesotho und Swasiland mitnehmen. Und als wir uns über Swasiland informierten, wurde uns schnell klar, dass wir dort eine gute Chance hätten Nashörner zu sehen. Vor allem der Hlane Royal National Park und Mkhaya Game Reserve gibt es einen gesunden Nashorn-Bestand. Wir entschieden uns für den Hlane Royal National Park. Hier könnt ihr lesen, was euch in diesem Nationalpark erwartet und wie eurer Aufenthalt dort unvergesslich wird.
#1 Über den Hlane Royal National Park

Insgesamt gibt es in Swasiland sechs Nationalparks. Der Hlane Royal National Park liegt im Nordosten und ist dort das größte geschützte Gebiet. Er umfasst 21.736 Hektar. Einst handelte es sich um ein Jagdgebiet, das für den König geschaffen wurde. Mittlerweile legt die Politik und der König sehr viel Wert auf Tierschutz. Aufgrund zunehmender Wilderei ist der Nationalpark in sogenannte Sektionen unterteilt. Hohe Zäune trennen die einzelnen Bereiche. Nur so kann der Schutz der Tiere gewährleistet werden. Beispielsweise steht die Nashorn-Sektion unter 24-Stunden-Schutz. Seit dieser Aufteilung ist die Wilderei im Hlane Royal Nation Park stark zurück gegangen. Neue Studien zeigen, dass sich der Nashorn-Bestand im Park erholt. Die Regierung veröffentlicht genaue Zahlen jedoch nicht.
#2 Unterkünfte im Hlane Royal National Park
Im Park gibt es insgesamt drei mögliche Unterkünfte. Wir selbst sind im Hlane Ndlovu Camp untergekommen. Trotzdem zeigen wir euch alle drei Unterkünfte. Bitte beachtet, dass der Eintritt in den Hlane Royal National Park pro Tag pro person ca. 3 Euro (50 ZAR) kostet), egal in welcher Unterkunft ihr unterkommt.
Hlane Ndvolu Camp

Im Hlane Ndvolu Camp erwarten euch süße afrikanische Rundhäuser, die idyllisch gelegen sind. Es gibt insgesamt 26 Häuschen, die allerdings keinen Strom haben. Des einen Leid, des anderen Freud. Wir haben die Zeit ohne Strom total genossen. Abends standen überall große Öllampen, die unserem Aufenthalt einen romantischen Touch verpassten. Eine Nacht kostet pro Person ca. 35 Euro (570 ZAR). Das Cottage ist sehr sauber und hat ein eigenes Bad mit warmen Wasser. Frühstück ist nicht inbegriffen. Es gibt aber ein total tolles Restaurant, was typisch afrikanisches Frühstück zum kleinen Preis anbietet – mit Blick auf ein ausgetrocknetes Wasserloch. Und jetzt kommt’s: dort lag jeden Morgen eine Gruppe Nashörner, die unser Frühstück unvergesslich machten. Abends kann man ebenfalls im Restaurant beim Öllampenschein essen. Man reserviert sein Essen vorab, da keine Lebensmittelverschwendung gewünscht ist. Auf der Karte steht beispielsweise Warzenschwein oder Impala.
Hlane Campsite
Wer mit dem Camper unterwegs ist, kommt gut auf der Hlane Campsite unter. Hier kostet die Nacht pro Person ca. 5 Euro (75 ZAR). Es gibt eine Gemeinschaftsküche, ein Gemeinschaftsbad mit Toilette und Dusche inkl. heißem Wasser und einen Waschraum für Handwäsche. Der Campingplatz ist umzäunt, allerdings leben innerhalb des Camps auch Impalas und ähnliche Wildtiere. Zumindest die Toiletten sind sehr sauber, den Rest können wir an dieser Stelle nicht beurteilen. Die Gäste des Hlane Campsites können auch das Restaurant mitbenutzen.
Hlane Bhubesi Camp
Die dritte Unterkunftsmöglichkeit ist das Hlane Bhubesi Camp. Es gibt dort 6 Cottages. Wichtig: hier muss man sich selbst versorgen. Das Camp liegt vom Hlane Ndlovu Camp etwa 14 km entfernt. Ab 18 Uhr darf man im Nationalpark nicht mehr fahren. Das bedeutet, dass man das Restaurant abends nicht mehr nutzen kann. Dafür gibt es hier Strom. Wir hatten eigentlich diese Unterkunft gebucht, wurden aber an der Rezeption auf die Selbstversorgung hingewiesen. Leider wussten wir das vorher nicht, so buchten wir um. Das Hlane Bhubesi Camp kostet umgerechnet ca. 29 Euro (470 ZAR) und ist somit günstiger als das Hlane Ndlovu Camp. Uns wurde der Aufpreis jedoch nicht in Rechnung gestellt. Da wir das Hlane Bhubesi Camp nicht besucht haben, können wir Sauberkeit o.ä. nicht beurteilen.
#3 Tierwelt im Hlane Royal National Park

Wer die Big 5 im Hlane Royal National Park sucht, der sucht vergeblich. Zu den Big 5 zählen der Wasserbüffel, der Löwe, der Leopard, das Nashorn und der Elefant. Da der Wasserbüffel in diesem Nationalpark nicht ansässig ist, kann man nur vier der Tiere treffen. Neben den Big 5 trifft man zusätzlich auf Impalas, Antilopen, Kudus und viele andere. Wer Glück hat, sieht auch eine Giraffe, Affen, Nilpferde und Geparden. Wir selbst haben Nashörner, Löwen, einen Elefanten aus weiter Ferne und viele Antilopenarten getroffen. Da die Landschaft sehr buschig ist, kann man mit dem Blick nicht so sehr in die Weite schweifen. Im Vergleich zum Kruger Nationalpark ist die Chance auf Tiersichtungen geringer. Eine Nashorn-Sichtung ist dafür umso wahrscheinlicher.

#4 Aktivitäten im Hlane Royal National Park

Für uns stand im Hlane Royal National Park die Tierbeobachtung ganz oben auf der Liste. Dabei galt es vor allem das Nashorn zu sichten. Im Park selbst werden diverse Game Drives angeboten. Wir haben zwei gemacht, die wir euch vorstellen möchten. Neben diesen angebotenen Drives kann man auch sogenannte Self-Drives machen, also selbst mit dem Auto durch den Park fahren. Da es, wie oben beschrieben, verschiedene Sektionen gibt, die durch Zäune abgetrennt sind, ist es bei einem Self-Drive nicht möglich in das Raubtier-Areal zu kommen. Dies geht nur mit einem gebuchten Trip. Hier haben wir euch mal eine Übersicht aller zu buchenden Trips inklusive Preisen verlinkt.
Sunset Game Drive

Der Sunset Game Drive findet während des Sonnenuntergangs statt und dauert ca. 2,5 Stunden. Diese geführte Fahrt kostet pro Person etwa 25 Euro (395 ZAR) und inkludiert zwei Getränke. Man fährt mit dem Guide durch alle Sektionen. Die erste Sektion ist die Nashorn-Sektion. Hier hatten wir das Glück, zwei Nashörner beim Grasen zu treffen. Wir haben in der Sektion etwa 45 Minuten verbracht und sind dann weiter in die Raubtier-Sektion gefahren. Leider handelt es sich bei einer Pirschfahrt um eine Fahrt, die keine Sichtungen garantiert, da man sich in der Natur bewegt. Somit haben wir lange nach den Jägern der Savanne gesucht. Erst relativ spät trafen wir auf ein Rudel Löwen. Dies lag allerdings so nah an der Straße, dass wir nicht passieren konnten. Da die Sonne schon tief am Himmel stand und damit die Jagdzeit der Raubtiere beginnt, verließen wir die Raubtier-Sektion und machten uns auf den Rückweg zum Camp. Allein für Landschaft lohnt sich dieser Drive schon. Und wer weiß, welche Tiere ihr entdeckt?!
Rhino Drive

Der Rhino Drive kann zu zwei Tageszeiten gebucht werden: früh morgens und gegen Mittag. Wir entschieden uns für die Variante am Mittag. Der Drive dauert ca. 1,5 Stunden und kostet pro Person etwa 18 Euro (285 ZAR). Inklusive ist ein Wasser pro Person. Der Drive ist nicht für Kinder und Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, geeignet. Beim Rhino Drive konzentriert man sich nur auf die Sektion, in der die Nashörner leben. Der Guide erklärt einem viel über das Verhalten der Tiere. Nach etwa 15 Minuten hatten wir die erste Sichtung: eine Mutter mit ihrem Kalb. Wenn die Tiere ruhig sind, verlässt man das Auto und nähert sich den Nashörner. Da im Nationalpark nur die Breitmaulnashörner leben, ist dies unter Anleitung des Guides möglich. Achtung: niemals ohne Guide aussteigen! Wir hatten mehrere Sichtungen bei denen wir ausgestiegen sind. So kommt man bis auf 10 Meter an die Nashörner ran. Es war eine unvergessliche Erfahrung, wobei uns schon ein bisschen mulmig zumute war.
#5 Unser Fazit

In unseren Augen lohnt es sich zu 100%. Das Hlane Ndvolu Camp hat ein wirklich afrikanisches Flair. Man fühlt sich gleich angekommen. Die Nashörner schon beim Frühstück gesehen zu haben, das hat uns furchtbar glücklich gemacht. Der Rhino Drive hat diese Erfahrung dann abgerundet. Leider haben wir beim Sunset Drive nicht so viel gesehen, aber that’s nature. Wir hatten eine wirklich wundervolle Zeit im Nationalpark und würden immer wieder kommen. Eine Übersicht zu allen Nationalparks in Swasiland findest du übrigens hier.