Quer über Bonaire an einem Tag

Bonaire – eine der drei niederländischen ABC-Inseln in der Karibik nahe der Küste von Venezuela. Mit ca. 288 km² ist sie nicht sehr groß und bietet doch eine ganz besondere Schönheit in vielerlei Dingen. Wir haben Anfang 2016 die karibische Insel besucht und lieben gelernt. Wir hatten einen Tag zur Verfügung und haben diesen so gut wie möglich genutzt.

 

In Kralendjik erwartete uns ein wunderschöner Sonnenaufgang. Alex nutzte sofort die Gunst der Stunde und schoss schon beim Anlegen einige schöne Fotos. Der erste Eindruck von Bonaire stimmte also schon und wir waren gespannt, was wir hier tolles erleben würden.

Wir hatten vorab viel gelesen: Die Insel bietet gute Schnorchelpunkte vor allem in der vorgelagerten Insel Klein Bonaire. Außerdem ist Bonaire bekannt für die Flamingos im nördlichen Gotomeer – ein Salzsee – und die Salzsalinen im Süden der Insel. Was wollen wir erleben? Eine schwierige Entscheidung. Und dann erhielten wir den ultimativen Tipp: Vor Ort kann man sich für 25 Dollar einen Roller mieten und damit um die Insel cruisen. Internationaler Führerschein? Braucht man nicht. Bonaire gehört zu den Niederlanden.

 

So wurde es dann beschlossen. Wir machten uns vom Hafen zu Fuß auf zur Rollerstation. Bis dahin liefen wir etwa 10 Minuten. Nach weiteren 15 Minuten hatten wir die Roller und los ging es. Unser Ziel: Mit dem Roller einmal rund um die Insel. Das haben wir geschafft, sogar mit einigen Schnorchelstopps. Hier unsere #7 Spots, die man auf Bonaire unbedingt besuchen sollte.

 

#1 Schnorchelstopp am Queen’s Highway

Mit dem Roller sind wir erstmal den Queen’s Highway nach Norden gefahren. Achtung: einige Teile sind Einbahnstraße, unsere Route funktioniert also nicht andersrum. Bonaire ist eine sehr trockene Insel, dies bestätigte unser erster Eindruck. Nach etwa 30 Minuten erreichten wir diesen Spot: Irgendwo im Nirgendwo am Queen’s Highway fanden wir einen Steg. Uns war warm, also rein ins kühle Nass. Schorchel und Taucherbrillen hatten wir natürlich im Gepäck. Und es lohnte sich. An den Klippen entfaltete sich die Schönheit der Unterwasserwelt. Das Treiben von bunten Fischen war der totale Kontrast zur einfarbigen Insel.

Unser absolutes Highlight: Dieser Platz scheint unentdeckt. Wir trafen lediglich eine Gruppe Taucher, die ebenfalls den Steg zum Einstieg nutzte. Ansonsten waren wir allein und konnten die Natur genießen.

 

 

#2 Flamingos am Goto Meer

Weiter geht es in den Norden der Insel. An der BOPEC Fabrik biegt man dann rechts ab. Bis dahin muss man nur den Wind im Gesicht und den Blick auf Klippen mit einem malerisch blauen Meer im Hintergrund genießen. Und dann taucht man in eine ganz andere Welt ein. Das Blau verschwindet und vor einem taucht das riesige Goto Meer auf. Überall stehen vereinzelt Flamingos im Wasser, die sich gar nicht vom Treiben rund um den See beirren lassen. Das Schöne: Das Goto Meer ist geschützt. Schutzbereiche sind festgelegt, sodass die Touristen den Flamingos nicht zu nahe kommen. In Schlangenlinien bahnten wir uns unseren Weg um den See und staunten über die Weite. Mit unseren Rollern konnten wir gut Reisebusse und Autos überholen und mussten so nicht warten, wenn eine Touristengruppe zum Fotografieren aussteigen musste.

 

#3 Fahrt über die trockene Insel

Die trockene Insel hat ihren ganz eigenen Charme. Immer wieder waren wir fasziniert von den kleinen Straßen über die Insel, die schroffen Felswände und den kontrastreichen blauen Himmel. Vom Goto Meer fuhren wir Richtung Rincon und passierten so eine der größeren Städte der Insel. Für uns kein Ort zum Verweilen, wir wollten zum höchsten Punkt der Insel, um uns einen Blick über die Insel zu verschaffen. Also fuhren wir weiter, entdeckten ein oder zwei Esel, die auf der Insel leben und unsere Mission eher gelangweilt verfolgten.

 

#4 Brandaris – der Blick über die Insel

Eine kleine Insel und doch so ein weiter Blick. Vom Brandaris schauten wir über die ganze Insel. Die Sonne brannte uns auf den Kopf, wir waren genau zur Mittagszeit hier angekommen. Zeit für ein mitgebrachtes Brötchen und ein bisschen Obst. Im Hintergrund hörten wir das Zirpen der Heuschrecken. Es roch nach Staub und Steinen und trotzdem waren wir beeindruckt. So viele Farben hatten wir am Meer gesehen und nun lag eine triste Insel vor uns. Doch dieser Eindruck sollte sich nochmals widerlegen. Nach einiger Zeit beschlossen wir, dass es nun Zeit für den Süden der Insel sei: Die Salzsalinen und die schroffen Felsklippen entlang der Küste, die vor allem die Surfer aufgrund der guten Wellen anzieht.

 

#5 Das Meer im Süden der Insel

Der Weg führte uns zurück nach Kralendijk und wir nahmen die Kaminda Sorobon Richtung Süden. Uns auf einmal wurden die tristen Eindrücke durch unglaubliches Blau und Türkis vertrieben. Links von uns befand sich wieder das karibische Meer mit seiner ganzen Schönheit. Rechts von uns hingegen lagen die Salzsalinen die durch ein helles Türkis unsere Blicke auf sich zogen. Uns fehlten die Worte und Alex sagte das erste Mal in all den Jahren: „Ich weiß gar nicht, was ich fotografieren soll!“ So unglaublich war dieser Ort, an dem wir uns befanden.

Wir nahmen Fahrt auf und fuhren durch diese ganz andere Welt, die wir so bisher noch nie gesehen hatten. Uns kamen einige andere Leute entgegen, sowohl mit Auto, Roller oder auch einem Golfkart – auch eine vor allem bei der stechenden Sonne sinnvolle Reisemöglichkeit. Immer wieder hielten wir an und Alex füllte seine Speicherkarte mit so vielen unglaublichen Fotos, die uns bis heute an die Schönheit von Bonaire erinnern.

 

#6 Die Salzsalinen von Bonaire

 

Und hier sind sie: Die Salzsalinen. Immer wieder entdeckten wir einen Mangrovenbaum, der probierte sich an den Salzsalinen anzusiedeln. Weißer Salzschaum am Rand der Salinen rahmte das Wasser ein. Die Salinen liegen unweit des Meeres und werden nur durch Strand und die Straße voneinander getrennt. Ein Blick nach rechts und wir hatten wieder das türkise Meer vor uns.

Der Salzabbau ist für die Wirtschaft von Bonaire sehr wichtig. Früher wurde der Salzabbau von Sklaven gefördert, die auf der Insel in kleinen Steinhütten an der südlichen Spitze der Insel lebten. Diese Häuschen kann man ebenfalls besichtigen. Bis heute werden die Salinen vom Meerwasser gespeist. Für die Verdunstung des Wassers ist alleine die Sonne verantworlich. Wenn viel Wasser verdunstet ist, siedeln sich kleine Mikroorganismen im Wasser an und färben dieses rosa. Auch an rosa Seen kommt man vorbei und entdeckt ein neues Farbspiel der Insel. Etwa 2.000 Tonnen Salz werden pro Stunde verladen und in die ganze Welt verfrachtet und somit gehört Bonaire zu einem der größten Salzproduzenten weltweit.

 

#7 Schnorcheln nahe des Hafens

Der Strand ist zwar nicht der schönste, wir hatten aber noch etwas Zeit bis es zurück auf das Schiff gehen sollte. Also hielten wir am letzten Strand vor dem Hafen. Mit Blick auf die AIDA setzten wir wieder unsere Taucherbrille auf uns zogen die Flossen an. Der Einstieg ins Meer war steinig. Und dann entfaltete sich wieder die Unterwasserwelt vor uns. Noch bunter als an unserem ersten Spot, der aber allein durch seine Lage besticht. Wir hatten hier eher weniger Fische erwartet, aber wer nicht probiert, der gewinnt nicht. Wir verbrachten sicher eine Stunde im Wasser und entdeckten Papageienfische, Clownfische und viele andere Karibikbewohner. Unser Fazit: Unterschätze keinen Strand.

Am Ende des Tages fuhren wir zurück nach Kralendijk, tankten unser kleines Gefährt für etwa 5 Dollar und hatten so den perfekten Tag auf der Insel für 30 Dollar erlebt.

Bonaire ist wunderschön und auf jeden Fall eine Reise wert. Vielleicht haben wir die Möglichkeit wiederzukommen und noch einmal die Schönheit dieser kleinen Insel noch einmal zu erleben.

Danke Bonaire, dass du uns dein Gesicht gezeigt hast.

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18 Gedanken zu “ Quer über Bonaire an einem Tag

  1. Ach schau, wieder einen neuen Spot entdeckt, die ABC Inseln kannte ich noch gar nicht, also Danke dir:)
    Es sieht ja echt traumhaft aus und dann noch Schnorcheln, Grund genug das mal mit auf meine Bucketlist zu nehmen.
    Und super schöne Fotos habt ihr gemacht, die ersten hättest du auch ruhig größer auf den Blog packen können, hab meine Nase schon ganz dich am Bildschirm gehabt, weil ich sie so schön finde:)
    Liebe Grüße
    Nicole

  2. Ohhhh Bonaire, wie toll! Wir planen für nächstes Jahr eine Reise zu allen ABC-Inseln 🙂 Danke für die hilfreichen Tipps! Gerade die Schnorchelplätze sind super praktisch zu wissen.
    Liebe Grüße
    Janet

  3. Bin zufällig auf deinen Blog gestoßen und ganz begeistert von deinen Fotos. Die sind ja der Wahnsinn. Und auch mal etwas ungewöhnliche Ziele. Super.

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